Ausflug
zum Dom
In den letzten Tagen vor
dem 11. Mai 2004 herrschte große Aufregung bei Kindern und
Eltern
der Vorschulgruppe: Bald sollte die Fahrt zum Dom stattfinden. Am
Montag
erzählte Peter den Kindern vom Dom und zeigte Fotos.
Für Benjamin
war besonders beeindruckend, dass Peter als Kind den vom Krieg
zerstörten
Dom gesehen hatte.
Voller
Vorfreude und Spannung
trafen die Kinder am Dienstagmorgen im Kindergarten ein. Frau Wittmann,
Sabine und Peter begleiteten die aufgeregte Kinderschar.
Die
Fahrt mit der Straßenbahn
war schon Gewohnheit, aber die Freude der Kinder groß, als
die Bahn
durch den Wald rauschte. Kaum waren wir in der S-Bahn, musste die
Aufregung
mit Essen und Trinken gedämpft werden. Bekannte Orte, wie
Forum und
Wuhlheide, aber auch die schrägen Häuser wurden
aufgeregt kommentiert.
Nach dem Umsteigen im Ostbahnhof erblickten wir schon bald den
Fernsehturm,
und kurz darauf entdeckte Nele zuerst den Berliner Dom. Vor der
Kirchentür
mussten sich die Kinder erneut stärken, und nach einer kurzen
Wartezeit
gingen wir in den Dom und – staunten: so eine
prächtige Kirche, so
gewaltig groß! Bald darauf kam unser Führer, ein
Organist, und
wir schauten gemeinsam zur Kuppel. Alle Kinder unseres Kindergartens
könnten
sich übereinander aufstellen, erst dann wäre die
Kuppel erreicht.
Die
prächtige und große
Orgel hatten die Kinder schon vorher entdeckt. Doch wer konnte
erkennen,
wer darauf – in Holz geschnitzt – abgebildet war?
Wir gingen näher
heran: Es war David, von dem in der Bibel erzählt wird. Paul
wusste,
dass David gegen Goliath gekämpft hatte. Aber warum war er mit
einer
Harfe abgebildet? Der Organist berichtete uns vom König Saul:
Dieser
war schon etwas krank, und wenn er aufgeregt wurde, hat David mit der
Harfe
gespielt und der König wurde ruhig. Aber woran erkennt man
einen König?
Die Kinder schauten genauer hin und erkannten das Zepter als Zeichen
der
Macht. Wir entdeckten die Engel um die Orgel und auch die
Brüllaffen.
Nun
war es soweit: Wir stiegen
eine Treppe herauf und konnten die Orgel von Nahem sehen, die kleine
und
die große. Doch an beiden wird nicht direkt gespielt. Man
kann ja
nicht von einer Orgelpfeife zur nächsten laufen. Deshalb gibt
es eine
Maschine, ähnlich wie unsere Lunge, wo wir auch Luft holen.
Der Organist
spielte uns den tiefsten Ton vor: Er war nur als Brummen zu vernehmen.
Die Kinder fassten mit den Händen an die kleine Orgel: Man
konnte
den Ton mit den Händen fühlen. Danach spielte er uns
den höchsten
Ton vor: Er war so hoch wie ein Bohrer beim Zahnarzt. Mit den tiefen
Tönen
zeigte uns der Organist, wie die Orgel allmählich lauter wird
und
die große Kirche füllt: Ein Gewitter wurde immer
lauter. 7000
Pfeifen hat diese Orgel!
Danach
spielte er uns eine
Melodie vor und ließ uns raten, was es für ein
Instrument sei:
Es war das Fagott aus "Peter und der Wolf". Wir hörten auch
die Geigen,
das Glockenspiel und anderes mehr. Nur das Klavier kann man nicht
spielen,
doch dafür hat die Orgel einen eigenen, schönen Klang.
Nach
dieser kurzweiligen
Orgelführung gingen wir zu den Sarkophagen. Unser
Führer zeigte
uns einen Sarkophag von einem Mann, der mit einem Adler
geschmückt
war, und den einer Frau, der mit einem Schwan verziert war. Aber warum
gerade Adler und Schwan? Der Adler steht für den Kampf und den
Sieg.
Er steigt hoch in den Himmel und jagt blitzschnell die Beute
– deshalb
wurde dieses Symbol für den Mann gewählt. Der Schwan
ist ein
großer, prächtiger Vogel, der laufen, schwimmen und
fliegen
kann, gleichzeitig aber auch die Jungen aufzieht und behütet.
Eine
Umfrage unter den Kindern zeigte, dass die Aufgaben der Mütter
heute
ähnliche sind...
Anschließend gingen
wir zur Gruft herunter: 100 Särge sind zu sehen. Die Kinder
schauten
und staunten und erkannten schnell, dass diese kleinen Särge
von Kindern
sind. Neugierig fragten sie, wie alt die Kinder geworden sind. Eines
lebte
gar nur einen Tag und hatte nicht einmal einen Namen.
Nach
der dringend nötigen
Toilettenpause stiegen wir in den 2. Stock und schauten uns ein Modell
des Doms und Fotos von der Zerstörung und dem Aufbau des Domes
an.
Die Dame und der Herr an der Kasse hatten eindringlich vor der
Besteigung
der Kuppel gewarnt und hatten wohl Angst, dass die Kinder die 270
Stufen
nicht schaffen und auch nicht ausreichend sehen könnten. So
verzichteten
wir schweren Herzens auf die Besteigung und vertrösteten die
Kinder
mit dem Hinweis auf die Eltern. Einige Kinder waren auch schon
erschöpft.
So gingen wir nochmals durch die Gruft und verließen den Dom.
Nicht
weit entfernt gab es das heißersehnte Mittagspicknick.
Spatzen, Tauben
und sogar ein Star pickten die Brotkrummen, die die Kinder ihnen
zuwarfen.
Neben
unserem Rastplatz
spielten drei Musikanten mit Tuba und Hörnern eine
Abschiedsmusik,
ehe wir uns auf die Rückreise begaben. Geschafft, aber
glücklich
erreichten alle wohlbehalten den Kindergarten. In den nächsten
Tagen
werden wir die Geschichte vom David erzählen und vielleicht
kann mancher
irgendwann den Ausblick vom Dom genießen.
Sabine
Bleis
|
Ausflug
zum Schloss Sanssouci
Mit drei Bussen sind wir
am Morgen des 28. April 2005 mit 16 aufgeregten Vorschulkindern und 5
Erwachsenen
von Schöneiche nach Potsdam gefahren.
Mit
Sonnenschein und guter
Laune kamen wir nach einer Stunde Fahrt im Neuen Palais an. Die
Schlösser
wirkten sehr mächtig und unsere "Großen" wirkten
dagegen plötzlich
ganz klein. Die Kinder waren aufgeregt, aber dabei bester Laune. Nach
einem
kurzen Picknick erwartete uns eine "stattliche" Dame, die uns durch das
Schloss führen sollte.
Zu
Beginn unserer Führung
durften wir die großen Filzpantoffeln anziehen und mussten
gleichzeitig
ganz leise sein. Unsere Dame, die uns führte, legte
großen Wert
darauf, dass die Kinder erst sprechen, wenn sie von ihr dazu
aufgefordert
wurden, und nicht durcheinander reden. Keine leichte Übung
für
uns alle, aber die Kinder haben es ohne Murren akzeptiert.
Die
Kinder wurden in das
Leben Friedrichs des Großen, seine Taten und seine Familie
sehr lebhaft
und anschaulich eingeweiht. Einige Kinder konnten sehr viel dazu
beitragen,
und die nette Dame hat uns alle mit ihren Erzählungen an ihre
Lippen
gefesselt.
Wir
sind durch große
Säle gerutscht, die mit prachtvollen Kronleuchtern
ausgestattet sind,
und bewunderten den kalten, aber schönen Muschelsaal. Die
Kinder fanden
die Toiletten, Badewannen, Klingelknöpfe und Betten sehr
spaßig
und lustig.
Eine
richtige Märchenstimmung
kam auf, als wir in einem Saal vor einem großen
Gemälde saßen.
Wir wurden alle verzaubert und konnten in einen andere Welt reisen.
Auch
wenn es kein Märchen war, so fühlten wir uns doch so.
Wir
waren in einem Schloss
aus Stein, aber eine echte Märchenprinzessin oder einen
König
haben wir nicht getroffen.
Wenn
man einem Märchen
lauscht, kann man dessen Schönheit in sich selber betrachten
und bewundern.
Nach der Führung hatten
wir noch genug Zeit, um im Schlosspark zu wandeln. Die Kinder haben
intensiv
gespielt und hatten eine große Stimmung untereinander. Die
Rückfahrt
war viel ruhiger. Manche Kinder haben sogar geschlafen. Um 17 Uhr sind
wir wieder in unserer Heimat angekommen.
Es
war ein sehr schöner,
erfüllter Tag, der wie im Fluge verging.
Sabine
Bleis
|